Kämpft für das Leben! Stoppt die Klimazerstörung! Für eine Welt ohne Atomwaffen!

Kundgebung in Mosbach anlässlich des 75. Hiroshima-Jahrestages

Auf Einladung der Initiative AtomErbe Obrigheim gedachten vierzig Teilnehmer*innen einer Kundgebung (Donnerstag, 6. August 2020) auf dem Marktplatz Mosbach den Opfern der beiden Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor 75 Jahren. Damals starben mehr Menschen als die rund 145.000 Einwohner, die heute der Neckar-Odenwald-Kreis zählt. Die Initiative hat nun vor zwei Monaten einen Appell an die Gemeinderäte und den Oberbürgermeister Michael Jann verschickt mit der Bitte, dem ICAN-Städtebündnis zur Abschaffung aller Atomwaffen beziehungsweise den Mayors for Peace beizutreten.

Hier ausführlich die Redebeiträge.

Um 18 Uhr gedachten die 40 Teilnehmer*innen der Kundgebung mit einer Gedenkminute für die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki und der weiteren militärischen Atomnutzung.

In seiner Begrüßung beklagte Arno Huth die unerträgliche Zumutung, dass immer noch Tausende atomare Massenvernichtungswaffen mit einer unvorstellbaren Vernichtungspotenz bereitgehalten werden, die zum Overkill der gesamten Menschheit ausreiche. Besorgniserregend sei die zunehmende Verhärtung der Auseinandersetzungen der führenden Atommächte USA, Russland und China. Auch die Bundesregierung plane die Anschaffung neuer amerikanischer Kampfbomber für die Bundeswehr als Trägersysteme für die zwanzig in Deutschland gelagerten amerikanischen Atombomben.

Mandy Lüssenhop von der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG/VK)

Die Hauptrednerin Mandy Lüssenhop vom Landesvorstand der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG/VK) berichtete von ihren Begegnungen mit Überlebenden aus Hiroshima bei der Abrüstungskonferenz zum UN-Atomwaffensperrvertrag (NPT) 2019 in New York. Sie bemängelt aber auch, dass dieser Vertrag in der Praxis die Spaltung der Welt in Staaten mit und ohne Atomwaffen zementiert. Sie hofft daher, dass der 2017 initiierte Atomwaffenverbotsvertrag (TPNW) bald in Kraft treten kann. Dieser beinhalte ein umfassendes Verbot von Atomwaffen und versuche einen Weg zu ihrer vollständigen Abschaffung aufzuzeigen.

Leider fiel bei der Etablierung des TPNW die Europäische Union (Friedensnobelpreisträger 2012) bisher nicht als Friedensunion auf: aus Europa haben bisher nur Österreich, Irland, der Vatikan, Liechtenstein und San Marino den TPNW unterzeichnet und drei davon ratifiziert.

Die Weltuntergangsuhr wurde Anfang dieses Jahres auf nur noch hundert Sekunden vor Mitternacht gestellt, wobei diese neben der atomaren Bedrohung inzwischen auch die Zerstörung der menschlichen Lebensgrundlagen durch den Klimawandel mit berücksichtigt.

Lena-Marie Dold und Timo Riedinger vom Bündnis Klimaschutz Neckar-Odenwald

Lena-Marie Dold und Timo Riedinger vom Bündnis Klimaschutz Neckar-Odenwald griffen diesen Zukunftsaspekt in ihrem Redebeitrag auf. Sie sprechen sich für eine klima- und umweltfreundlichere Energiegewinnung aus, wobei sie Atomenergie als Alternative zu Kohlekraftwerke als gefährlich ablehnen und auf das ungelöste Problem der Atommüllentsorgung verweisen. Die zukünftigen Generationen dürften bei unseren Entscheidungen heute nicht aus dem Blick verloren werden.

Siehe hier die ausführlichen Redebeiträge.