Vortrag am 22. Juni 2022 in Mosbach

Ein Szenario aus der evangelischen Badischen Landeskirche
Im Rahmen eines friedensethischen Prozesses beschloss 2013 die Synode der Badischen Landeskirche eine Kirche des gerechten Friedens zu werden. Dazu gehörte auch die Entwicklung eines Szenarios, wie bis 2040 eine Sicherheitspolitik ohne Militär entwickelt werden könnte. Die vor vier Jahren vorgestellte Studie „Sicherheit neu denken“ orientiert sich auch an Konzepten der „Sozialen Verteidigung“, wie sie seit Jahrzehnten ausgearbeitet werden.
2019 richtete die Badische Landeskirche eine hauptamtliche Koordinationsstelle für fünf Jahre ein, und ein Bündnis von 40 Organisationen arbeitet daran, das Konzept in der Gesellschaft zu verbreiten.
Es beruht auf fünf Säulen: gerechte Außenbeziehungen, nachhaltige Entwicklung der EU-Anrainerstaaten, Teilhabe an der internationalen Sicherheitsarchitektur, resiliente Demokratie sowie Konversion der Bundeswehr und der Rüstungsindustrie. Besondere Aktualität haben diese Vorschläge vor dem Hintergrund des dazu gegensätzlichen Beschlusses des Bundestags, ein sogenanntes Sondervermögen über 100 Milliarden Euro zur Aufrüstung einzurichten.
Die Initiative AtomErbe Obrigheim und das Sozialforum Mosbach laden zu einem Vortrag über das Szenario „Sicherheit neu denken“ für Mittwoch, 22. Juni 2022 um 19.30 Uhr im großen Nebenzimmer des Gasthauses „Lamm“ in Mosbach ein. Im Anschluss kann die These „ohne Waffen, aber nicht wehrlos“ auch im Widerspruch zu dem Aufrüstungsbeschluss des Bundestags diskutiert werden ebenso wie Schwächen und Stärken des Konzepts „Sicherheit neu denken“ beziehungsweise Formen sozialer Verteidigung.
Der Referent Stephan Brües aus Wiesloch ist unter anderem bei der DFG-VK (Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen) sowie seit 2009 im Vorstand des BSV (Bund für Soziale Verteidigung) engagiert und hat für die Badische Landeskirche das Konzept „Sicherheit neu denken“ mit erarbeitet.