Vortrag am 10. März 2020 in der KZ-Gedenkstätte Neckarelz
Der Begriff „Heimat“ in rechter Musik – Vortrag und Buchvorstellung von Timo Büchner (eine Veranstaltung von Mosbach gegen Rechts und dem Verein KZ-Gedenkstätte Neckarelz e.V.) am Dienstag, 10. März 2020 um 19 Uhr im Seminarraum der KZ-Gedenkstätte Neckarelz (Mosbacher Straße 39)
Der Streit, was „Heimat“ ist, wird auf vielen Ebenen geführt – im Netz, in den Parlamenten, auf der Straße, an den Stammtischen. Und eben auch in der Musik. Wer sich näher mit rechter Musik befasst, stellt fest: eine bestimmte Szene verbreitet ein völkisches Verständnis von Heimat und versucht, damit vor allem junge Menschen anzusprechen.
In seinem neuen Buch, das 2019 auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert wurde, stellt Timo Büchner diese Zusammenhänge an Beispielen dar. Er wählt dazu eine Mischung aus Erzählung und Analyse – und möchte LehrerInnen und Menschen, die in der Jugendarbeit tätig sind, eine Hilfestellung geben.
Die Buchvorstellung findet in Kooperation mit dem ver.di-Bildungszentrum Mosbach statt. Sie ist auch eine Begleitveranstaltung der Schulkinowoche mit dem Film „Hassjünger“ (organisiert von der befreundeten Gruppe Herz statt Hetze Neckar-Odenwald-Kreis).
Timo Büchner ergänzt zu dem Vortrag:
Der Kampf um die Deutungshoheit des Heimatbegriffs wird nicht nur auf der Straße, im Netz und in den Parlamenten geführt – sondern auch in der Musik. Der Einblick in verschiedene Spektren der rechten Musik zeigt: Die vermeintlich unpolitische Deutschrock-Band „Frei.Wild“, die neurechten Rapper „Komplott“ und „Chris Ares“ sowie der neonazistische Liedermacher „Frank Rennicke“ verbreiten ein völkisches Heimatverständnis, das für eine vielfältige Gesellschaft brandgefährlich ist.
Timo Büchner studierte Politische Wissenschaften und Jüdische Studien in Heidelberg. Er gehörte zeitweise dem Vorstand der KZ-Gedenkstätte Neckarelz an. Er volontierte in Yad Vashem (Israel) sowie im Hong Kong Holocaust & Tolerance Centre (VR China) und engagiert sich seit mehreren Jahren gegen die extreme Rechte. Vor einem Jahr stellte er sein erstes Buch „Antisemitismus im Rechtsrock“ in der KZ-Gedenkstätte Neckarelz vor.