Interkulturelle Wochen 2019 des Diakonischen Werks NOK Fachbereich Flucht und Migration:
Interkulturelle Wochen im Kirchenbezirk Mosbach 2019, veranstaltet vom Diakonischen Werk Neckar-Odenwald-Kreis Fachbereich Flucht und Migration:
https://www.flumi-diakonie.de/
https://www.flumi-diakonie.de/…/Flyer_IKW_Mosbach_2019_AEV_…
Für die Teilnahme an Veranstaltungen wird gebeten, sich anzumelden: www.flumi-diakonie.de oder asyl@diakonie-nok.de oder telefonisch 06261 92 99 200.
Das Motto der diesjährigen Interkulturellen Wochen macht auf eine Dimension im Zusammenleben mit Menschen anderer Herkunft und Religionen aufmerksam, die über das moralische Gebot der Freundlichkeit, der Fürsorge und Unterstützung – kurz: der „Gastfreundlichkeit“ – hinausgeht, nämlich „Zusammen leben, zusammen wachsen“. Durch die Begegnung von Menschen, Kulturen und Religionen können Vorurteile abgebaut werden und Ängsten kann begegnet werden. Lassen wir uns nicht anstecken von einer Kultur der Angst, der Angst vor den „Anderer“ und der Angst vor der Zukunft. Geben wir stattdessen Zeugnis von unserer Hoffnung, gestalten wir unsere Gesellschaft mit Mut und Zuversicht. Im Rahmen der Interkulturellen Wochen im Kirchenbezirk Mosbach wurde ein buntes und abwechslungsreiches Programm gestaltet.
Die Interkulturelle Woche startete am 19.09. mit dem Film „Rabbi Wolff – ein Gentleman vor dem Herrn“ im Kino Neckarelz und einem Gottesdienst am 22.09. in der Stiftskirche.
Am Donnerstag, den 26.09. kommt die Psychotherapeutin Zwannet Steenstra zur Ehrenamtstankstelle in den Diakonietreff. Thema des Abends ist „Resilienz im Ehrenamt“. Den wie sagte schon Voltaire: „Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen glücklich zu sein“. Was ist aber Resilienz und wie kann ich sie fördern? Dieser Frage gehen die Referentin und die Teilnehmer an diesem Abend nach damit es statt „Burn Out“ heißen kann – „light on!“.
Am Freitag, den 27.09. findet 19.30 Uhr die Lesung mit dem Autor Kerem Scharmberger statt. Er hat sein Buch „Die Kurden – ein Volk zwischen Unterdrückung und Rebellion“ im Gepäck. Nach der Lesung ist Zeit um mit dem Autor und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Der Samstag, 28.09. startet um 12.00 Uhr mit einem Friedensgebet.
Um 13.00 Uhr dürfen dann die Kinder gemeinsam mit dem Kindertheater Radelrutsch tanzen und singen. Das Radelrutsch kommt mit seinem interaktiven interkulturellen Musiktheater „Mein Land – Dein Land“ ins Martin-Luther-Haus.
Am Dienstag, den 01.10. sind Sie 18.00 Uhr zur Eröffnung der Fotoausstellung „Angekommen – Angenommen?“ ins Foyer des Landratsamtes eingeladen. Das Projekt beschäftigte sich mit der Frage: „Was ist Integration? – Wo ist Sie bei uns gelungen?“ Ehrenamtliche, Vertreter der Presse, der Integrationsbeauftragte des Landratsamtes Peter Wojcik und die Fachberaterin Ehrenamt Ines Neubauer vom Diakonischen Werk gestalten die Kunstaustellung. Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund erzählen hier anhand eines Fotos ihre Geschichte.
Am 10.10. heißt es dann wieder ab 20 Uhr im Kino Neckarelz „Vorhang auf“. Gezeigt wird er Film – Die Arier – von Mo Asumang. In dem Dokumentarfilm geht die afrodeutsche Mo Asumang auf eine persönliche Reise um herauszufinden, was hinter der Idee vom „Herrenmenschen“ steckt.
Die Interkulturelle Woche schließt am 25.10. mit der Denkwerkstatt „Christliche Werte und Rechtspopulismus“ ab 18.00 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Obrigheim. In der Werkstatt geht es um den persönlichen Umgang mit rechten Parolen. Im Horizont eines christlichen Menschenbildes werden Übungen gemacht, Informationen gegeben und eine eigenverantwortliche Reaktion durch Rollenspiele geübt.
Aufgrund von begrenzten Kartenkontingenten ist eine Anmeldung für die meisten Veranstaltungen erforderlich. Sie können sich direkt online anmelden. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei.
Einzige Ausnahme ist das Kindertheater Radelrutsch. Kinder haben freien Eintritt, Begleitpersonen kosten 2€. Die Karten erhalten Sie beim Empfang des Diakonischen Werkes.
9. Oktober 2019: Demokratie und Glauben – Christentum und Islam – Austausch, Diskussion und Begegnung – mit Pfarrer Lallathin und Harun Demircan
Mosbach gegen Rechts weist auf folgende Veranstaltung der Reihe „Abende für Vielfalt und Demokratie“ im ver.di-Bildungszentrum Mosbach hin:
Demokratie und Glauben – Demokratie und daran glauben! Gemeinsamkeiten zwischen Islam und Christentum – wir sprechen miteinander und nicht übereinander.
Im öffentlichen Diskurs, den Medien, der Politik und vielleicht auch im Privaten wird des Öfteren die Frage gestellt, ob der Islam zu Deutschland gehört. Zudem werden die angeblichen Unterschiede und Andersartigkeit hervorgehoben und als unüberbrückbare
Differenzen dargestellt. Ist dem so? Wir laden dazu ein, über Gemeinsamkeiten von Christentum und Islam zu sprechen.
Welche Werte vertreten wir, wie funktioniert das Zusammenleben in der Gesellschaft. Am Beispiel der 10 Gebote lassen sich schon erste Gemeinsamkeiten erkennen: Gott ehren, du sollst nicht töten, du sollst nicht lügen, du sollst nicht stehlen etc.
Wir würden uns freuen, wenn durch einen offenen und respektvollen Dialog evtl. vorhandene Ängste oder Vorbehalte abgebaut werden. Vielleicht gewinnt die oder der eine oder andere neue Freunde? Ganz nach dem Motto: Jeder Fremde ist ein Freund, den man noch nicht kennt.
Wann: Mittwoch, 09.10.2019, 19.00 Uhr bis ca. 21.30 Uhr
Wo: ver.di-Bildungszentrum Mosbach, Am Wasserturm 1-3, 74821 Mosbach
Was: Austausch und Diskussion mit Herrn Demircan und Herrn Pfarrer Lallathin
Infos: 0176 20253068
Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich. An dem Abend werden Baklava, Namura und Zwiebelkuchen zum Probieren angeboten.
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Bildungszentrum Mosbach
30. Oktober 2019, Walldürn: Filmvorführung „Kleine Germanen“
Filmvorführung der Löwen-Lichtspiele Walldürn in Kooperation mit der Initiative „Herz statt Hetze Neckar-Odenwald-Kreis“
KLEINE GERMANEN macht in einer ungewöhnlichen Verbindung aus Dokumentar- und Animationsfilm auf ein kaum aufgearbeitetes Problem unserer Gesellschaft aufmerksam, das mit Blick auf die rechten Gewaltausschreitungen der letzten Zeit aktueller denn je ist: Kinder, die in einem demokratiefeindlichen Umfeld aufwachsen und nach dogmatischen Prinzipien rechtsextremer Ideologie erzogen werden.
Der Dokumentarfilm blickt aber auch über die traditionellen Strukturen rechtsextremer Gruppierungen hinaus in einen Teil unserer Mittelstandsgesellschaft, der immer stärker von rechtspopulistischen Strömungen geprägt ist – und konfrontiert den Betrachter mit Protagonisten, die ihre Kinder im Geist einer demokratiefeindlichen Welt erziehen. Die Animationsgeschichte zieht sich als „roter Faden“ durch den Film und erzählt das tragische Leben der persönlich betroffenen Elsa nach: Als Kind hat sie mit dem geliebten Opa Soldat gespielt. Mit ausgestrecktem rechten Arm hat sie „Für Führer, Volk und Vaterland!“ gerufen und war ganz stolz darauf. Heute blickt sie auf eine Kindheit zurück, die auf Hass und Lügen gebaut war und versucht zu verstehen, was diese Erziehung aus ihr und ihren eigenen Kindern gemacht hat.
Auf eindrucksvolle und klug reflektierte Weise erzählt der Dokumentarfilm KLEINE GERMANEN von Frank Geiger und Mohammad Farokhmanesh von Kindern und Jugendlichen, die in einem rechten, neonazistischen Umfeld aufwachsen.
Als Kind denkt man nicht an Politik. Man denkt nicht an Vorurteile, an Ideologien, an Religion, an Abgrenzung. Als Kind ist man unschuldig. Doch man orientiert sich an dem, was die Erwachsenen sagen, denken, nach außen tragen. Und übernimmt ihre Muster – in einer Spirale, die sich immer weiter nach oben schraubt. Die Filmemacher Frank Geiger und Mohammad Farokhmanesh erzählen in ihrem Dokumentarfilm KLEINE GERMANEN die Geschichten von Kindern, die in einem rechten, neonazistischen Umfeld aufwachsen. Um all die verschiedenen Schicksale, die sie in der Recherche aufgegriffen haben, deutlich zu machen, wählen sie eine animierte Geschichte, die das Schicksal von Elsa verdeutlicht. Sie wächst unter der Obhut ihres Opas, eines ehemaligen SS-Soldaten, auf und wird von ihm mit „germanischem“ Gedankengut geimpft. Ihr ganzes Leben lang wird davon geprägt sein – bis sie spürt, dass ihre eigenen Kinder unter ihrer eigenen Haltung leiden müssen. Und sie den Ausstieg wählt. Geiger und Farokhmanesh stützen diesen sich aus vielen Geschichten speisenden Handlungsstrang mit Gesprächen mit rechten Aktivisten, die von den Filmemachern nie vorgeführt werden. In offenen Interviews erzählen sie von ihrer eigenen Kindheit und von ihrer jetzigen Position als Eltern, die ihren Kindern Werte vermitteln wollen. Die Filmemacher halten sich in ihrer Kommentierung zurück, lassen die Äußerungen stehen und nehmen den Zuschauer ernst in seinem eigenen Urteilsvermögen. Gleichzeitig wird durch die sehr kluge Montage, die erläuternden Expertenstandpunkte und die immer bedrückender werdende Geschichte Elsas auch die kritische Haltung von Geiger und Farokhmanes deutlich. Um das Spektrum der Ansichten zu komplettieren, kommen auch junge Menschen zu Wort, die den Ausstieg rechts geschafft haben und sich von der Ideologie ihrer Eltern lösen konnten, als sie als junge Erwachsene mit Andersdenkenden in Berührung gekommen sind. Der Film endet mit der Mahnung, dass sich Geschichte wiederholen kann. Nicht nur im großen gesellschaftlichen Rahmen. Sondern auch und gerade im Kern der Familie. Ein kluger, reflektierter und gerade in der heutigen Zeit immens wichtiger Film.
Zum Abend:
19:00 Uhr Impulsvortrag zu Kubitscheck und der Wiking Jugend
19:30 Uhr Film Vorführung